• Abwasserwaerme
    Abwasser als Wärmequelle

Abwasserwärmenutzung schont Ressourcen

Abwasser hat eine verhältnismäßig hohe Temperatur. Selbst in den Wintermonaten betragen die Abwassertemperaturen im Mittel zwischen zehn und 15 Grad und sind damit deutlich höher als die Außenlufttemperaturen. Gleichzeitig besteht in diesen Monaten auch der größte Bedarf an Heizungswasser in Wohngebieten. Das Wärmepotenzial des Abwassers am Auslauf der Kläranlage ist meist deutlich höher als der Eigenbedarf der Kläranlage. Diese überschüssige Wärme kann in das Wärmenetz der Kommune eingespeist werden und für die Versorgung von Wohngebieten und öffentlichen Gebäuden genutzt werden. Wärme aus Abwasser ersetzt somit fossile Energieträger. Mithilfe von Wärmepumpen kann die Wärme aus Abwasser entweder direkt im Wohngebäude, im Abwasserkanal oder auch auf bzw. nach der Kläranlage genutzt werden.

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Warum Abwasserwärmenutzung in der Kläranlage?

Die Wärmerückgewinnung in der Kläranlage bringt verschiedene Vorteile mit sich. Daher wurde dieser Fall in der vorliegenden Studie „Lokalisierung von Standorten zur Abwasserwärmenutzung am Auslauf von Kläranlagen in Baden-Württemberg“ näher untersucht.

Vorteile der Wärmerückgewinnung im Auslauf der Kläranlage:

  • Im Vergleich zum Wärmeentzug am Kanal oder im Wohngebäude sind größere, kontinuierliche Wassermengen und dadurch auch größere Wärmemengen vorhanden.
  • Das Abwasser ist bereits gereinigt, wodurch die Verschmutzungsgefahr für die technischen Anlagen vergleichsweise gering ist.
  • Der Reinigungsprozess auf der Kläranlage wird durch den Wärmeentzug nicht negativ beeinflusst.
  • Verglichen zur Rückgewinnung im Abwasserkanal ist bei der Rückgewinnung in der Kläranlage die Nutzung von wesentlich größeren Temperatur­diffe­renzen möglich
  • Das Wärmepotenzial übersteigt meist den Eigenbedarf der Kläranlage selbst und kann somit in Wärmenetze eingespeist werden
  • Weitere Wärmequellen auf Kläranlagen wie BHKWs, Ozonerzeuger oder perspektifisch Elektro­lyseure können ebenfalls für Sied­lungen erschlossen werden

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